WOW! Da stand es jetzt. Schwarz auf Weiß, falls das bei einem PC so heißt. 300 Punkte. Volle Punktzahl! (Das letzte Mal war beim Führerschein irgendwann in den 80ern,
also sehr lange her). Volle Punktzahl, das stand für JA! Sie sind hochsensibel.
Und nu?
Tja und dann ging das Spiel los, tausende von Groschen fielen, es machte im Nano-Sekundentackt >klick< in meinem Kopf und eine Gefühlsmischung aus Erleichterung, Wut und Ohnmacht rauschte zuerst durch mein Hirn, dann durch den Körper.
Etwa so: Hätte ich das doch schon eher gewusst, es wäre mir viel Leid erspart geblieben. Die Anderen hätten das doch erkennen und mir sagen müssen, in dieser Welt werde ich nie nie nie glücklich sein. Kurzum, ich war komplett durch den Wind. Ein Häufchen Elend auf der Einen, euphorisch und heilfroh auf der anderen Seite.
(An dieser Stelle meinen Dank an Brigitte-Woman für den Artikel)
Der nächste Schritt...
In solch einer Situation, was tut der erwachsene Mensch da? Genau, er informiert sich! Bücher werden gekauft und gefressen (bildlich natürlich), Websites durchforstet und einem Chat beigetreten. Ach ja und die Selbsthilfegruppe vor Ort war seitdem natürlich auch meine Anlaufstelle für Begegnungen unter hochsensiblen und empfindsamen Mitmenschen. Ja, ich war schon immer gründlich und bin es noch heute. Ich tauchte tief ein in meine Geschichte als arme unverstandene, ausgebeutete und total verkannte Hochsensible.
Tja und so hätte es ja nun ewig weitergehen können. Ist es aber nicht...
Denn dummer Weise (oder auch Gott sei Dank, je nach Perspektive) bin ich ja Coach.
Einmal die Woche mit anderen im Kreis zu sitzen und mich zu bedauern, dass die Gesellschaft, mein Partner, die Chefin und Kolleginnen mich mies behandeln und Schuld sind an meinem miserablen Leben, neee das war nicht mein Ding.
Stattdessen stellte ich Fragen...
Sowas wie: Wie zeigt es sich bei mir? Was kann ich gut, was nicht so? Was ist der Vorteil hochsensibel zu sein? Wie kann ich anders damit umgehen als in der Opferrolle? Wie kann ich mit meinem Umfeld kommunizieren usw. usf. Hm so richtig gut kam das in der Gruppe nicht an und bevor ich da mehr und mehr zum Störenfried wurde, bin ich raus.
Jetzt alleine weiter...aber wie?
Eine meiner Grundfähigkeiten ist meine ausgeprägte Beobachtungsgabe, das schließt mich selbst mit ein. Und genau das tat ich. Ich beobachtete mich, mein Verhalten und Reaktionen von anderen auf mich. Ich erkannte, abgrenzen? Keine Chance, funktioniert sowas von gar nicht! Dann stecke ich in mir selber fest.
Ich beobachtete, dass ich, wenn ich gut gelaunt, gestärkt und gut bei mir war, gut zurecht kam. OK da gehts also lang, sagte mein Leben. Und ja, es funktioniert prima.
Mein Fazit: Mach dich stark und du kannt "der Welt" etwas entgegen setzen. Fokussieren gehört dazu, mich nach innen zu wenden, Klarheit, Stille, um Kraft zu tanken und die Fähigkeit Glaubenssätze zu hinterfragen.
(Hochsensible sind weniger leistungsfähig z. B. Nö! Stimmt absolut nicht!)
Und heute?
Fragst du mich ob Hochsensibilität eine Stärke oder eine Schwäche ist, lautet meine Antwort: Deine Entscheidung! DU entscheidest ob du das von der Welt verkannte und angegriffene Menschlein bleiben möchtest oder doch lieber eine starke, aufrechte Persönlichkeit mit einem genialen "Talent", einer "Superkraft".
Meine Entscheidung war schnell klar. Ich finde leiden blöd!
War das schwer?
Joa schon. Arbeit ist es auf jeden Fall. Arbeit an sich selbst. Und ein Abenteuer!
Eins ist jedoch sicher: Opfer zu sein, zu versuchen sich abzugrenzen, sich zu verbiegen,
wie andere zu sein, zu funktionieren, dicht zu machen, klein zu bleiben und welche Strategien ihr noch so anwendet. DAS ist 1000 Mal anstrengender und zu 100% aussichtslos.
Wie hast du entschieden? Wo stehst du gerade?
Du bist nicht allein! Ich unterstütze dich als hochsensibler Coach.
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